ANNA KHODORKOVSKAYA: THIS DREAM OF PEACE
ANNA KHODORKOVSKAYA: THIS DREAM OF PEACE
ANNA KHODORKOVSKAYA: THIS DREAM OF PEACE
Die Künstlerin Anna Khodorkovskaya wurde von der Gegenwartskunstinitative art hoc projects eingeladen, im Rahmen der Ausstellung „Europa: Wer bist Du? Menschen, Mythen, Märchen“ des Museum am Dom eine zeitgenössische Intervention in der Stiftsbibliothek zu gestalten.
ANNA KHODORKOVSKAYA: THIS DREAM OF PEACE
LesenDie Künstlerin Anna Khodorkovskaya wurde von der Gegenwartskunstinitative art hoc projects eingeladen, im Rahmen der Ausstellung „Europa: Wer bist Du? Menschen, Mythen, Märchen“ des Museum am Dom eine zeitgenössische Intervention in der Stiftsbibliothek zu gestalten.
Die Künstlerin Anna Khodorkovskaya wurde von der Gegenwartskunstinitative art hoc projects eingeladen, im Rahmen der Ausstellung „Europa: Wer bist Du? Menschen, Mythen, Märchen“ des Museum am Dom eine zeitgenössische Intervention in der Stiftsbibliothek zu gestalten.
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Eine zeitgenössische Intervention in der Stiftsbibliothek
Die Künstlerin Anna Khodorkovskaya (geb. 1985 in Moskau, lebt und arbeitet in Wien) wurde von der Gegenwartskunstinitative art hoc projects eingeladen, im Rahmen der Ausstellung „Europa: Wer bist Du? Menschen, Mythen, Märchen“ des Museum am Dom eine zeitgenössische Intervention in der Stiftsbibliothek zu gestalten. Die titelgebende Arbeit „This Dream of Peace“ ist am Eingang zur Bibliothek installiert.
Anna Khodorkovskaya arbeitet vor allem in den Medien Mosaik, Malerei, Zeichnung, Aquarell und Installation. Zentraler Ausgangspunkt für den Großteil der künstlerischen Arbeit von Anna Khodorkovskaya sind Schrift- und Text-Fragmente, die sie aus der Alltagssprache, den Medien sowie Büchern destilliert und mit fast abstrakten Qualitäten ausstattet: Botschaften wie „it’s over“, „stand up“ oder ein simples „?“ transformiert die Künstlerin in plakative Mosaike, die an die Formensprache der Pop Art denken lassen und immer wieder den Bezug zur gegenwärtigen politischen Kriegslage in Europa herstellen.
Das Prinzip „Sprache“ als Turmbau zu Babel – Stichwort „in Vielfalt geeint“ – charakterisiert den europäischen Kontinent und seine Geschichte seit jeher. Am Beginn des 21. Jahrhunderts und bedingt durch das digitale Zeitalter haben wir es jedoch mehr und mehr mit Phänomenen sprachlicher Verkümmerung zu tun. Mediale Headlines, Phrasen, Smalltalk – derartige Verkürzungen und Oberflächlichkeiten nimmt die Künstlerin mit ihren Text-Arbeiten, die formal stets farbenfroh und „unverdächtig“ scheinen, von ihrer Botschaft her aber messerscharfe Kritik üben, in die Mangel.
Das Mosaik dient der Künstlerin auch, um ortsspezifisch auf die architektonischen Gegebenheiten der in barockem Prunk ausgestatteten Stiftsbibliothek zu antworten: Aus den Ecken des Raumes, von Vorsprüngen und Kanten her erobern kleine Mosaik-Arbeiten den Raum, die kräftig farbige, organische Akzente setzen und den (H)Ort des Wissens humorvoll auflockern. Der Inhalt der Stiftsbibliothek – Wissen im großen Stil – macht nur Sinn, wenn er auch benutzt wird. Die Bibliothek, die Walter Benjamin in seinem berühmten Text „Ich packe meine Bibliothek aus“ mit einer „leisen Langeweile der Ordnung“ beschrieben hat, wird aktualisiert und auf ihre heutige Aussagekraft und Rolle überprüft.
Folgerichtig macht sich die Künstlerin mit ihrer Aquarell-Serie „One Anna a Day“ dann auch noch an die tatsächliche Öffnung der Bücherschränke: Eine Reihe von Selbstporträts, abermals mit Text kombiniert, fügt sich in die Bücherregale ein und verwandelt diese in Ausstellungsfläche. Die Bibliothek als Denk- und Schauraum bekommt damit eine neue Funktion und wird unmittelbar sicht- und greifbar.
Kuratiert von Lisa Ortner-Kreil
Organisiert von art hoc projects